Erste Hilfe – Versorgung bei kleinen Wunden

Einmal kurz mit der Schere beim Basteln abgerutscht, schon ist das Geschrei groß. So könnt ihr kleine Wunden eurer Kinder schnell selbst verarzten.

Schürfwunde versorgen

Mit dem Fahrrad zu schnell um die Ecke gedüst, beim Fußball mit dem Knie gebremst… Eine Schürfwunde ist schnell passiert. Wenn die Wunde oberflächlich ist schmerzt sie zwar stark, ist aber meist harmlos. Tiefe Schürfwunden dagegen sollten innerhalb der nächsten sechs Stunden besser vom Arzt versorgt werden.

Schnelle Hilfe:
Nicht zu große oder tiefe Schürfwunden kann man selbst behandeln. Erst die Wunde reinigen, die Blutung mit einer Kompresse stillen. Große Teile wie Splitter oder Ähnliches mit einer sterilen Pinzette vorsichtig entfernen. Anschließend mit einem Antiseptikum desinfizieren und die Wunde mit einem Pflaster schützen.

Schnittwunde verarzten

Man kann Kinder nicht ewig von Messern fernhalten. Ab dem Schulalter lernen sie den Umgang zum Beispiel mit einem kleinen Gemüsemesser. Aber beim Schnippeln kann man auch ausrutschen und schwupps, ist es passiert.

Schnelle Hilfe:
Kleine, nicht tiefe Stichwunden oder Schnitte können selbst verarztet werden. Wenn die Blutung nicht zu stark ist, kann sie mit einer sterilen Kompresse durch sanftes Aufdrücken etwas gestillt werden. Dann desinfizieren und mit einem Pflaster versorgen. Achtung: Tiefe Schnittwunden sollten immer vom Arzt untersucht werden. Gerade an den Fingern könnten Nerven oder Sehnen verletzt worden sein.

Beiß- oder Kratzwunde versorgen

Wer ein Haustier hat (Hund, Katze, Maus, Kaninchen), kann beim Spielen oder Schmusen mit Tieren schon einmal etwas abbekommen. Die meisten Kratzer sind harmlos und können zuhause versorgt werden. Bei fremden Tieren ist mehr Vorsicht geboten.

Schnelle Hilfe:
Kratzwunden, die nicht so tief sind, desinfizieren und ein Pflaster aufkleben. Achtung: Manchmal entzünden sich die Kratzwunden, weil Bakterien mit in die Wunde gelangt sind. Hier unbedingt den Arzt aufsuchen. Bisswunden sollten generell vom Arzt untersucht werden, denn durch den Speichel des Tieres können ebenfalls Bakterien in die Wunde gelangen – es herrscht Infektionsgefahr. Mitunter können Bisswunden sehr tief gehen, was auf den ersten Blick gar nicht sichtbar ist. Der Arzt wird die Wunde professionell reinigen und gleichzeitig den Tetanus-Schutz prüfen. Manchmal wird genäht, manchmal reicht ein Pflaster oder Verband.

Gut zu wissen

Feucht heilen Wunden übrigens meist besser als trocken. Hierfür gibt es spezielle Hydrokolloidgel-Pflaster. Bei Platzwunden sollte immer der Arzt aufgesucht werden, denn hier muss meist getaped (schmerzlos) oder sogar genäht (etwas schmerzhafter) werden. Bei Platzwunden am Kopf gilt das ganz besonders, denn hier sollte der Arzt auch immer gleich mit abklären, ob durch den etwaigen Stoß eine Gehirnerschütterung vorliegt.

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