Mit Kindern ins Museum

Mit Kindern ins Museum: 10 Tipps wie der Besuch unvergesslich wird

Was tun bei Schmuddelwetter? Ab mit den Kindern ins Museum! Ein solcher Ausflug ist eine schöne Abwechslung für die ganze Familie. Und damit es ein schönes Erlebnis und nicht nervig wird, haben wir hier die 10 wichtigsten Tipps für euch wie der Besuch im Museum unvergesslich wird.

Lasst euch inspirieren

Damit die Kinder Lust auf das Thema Museum kriegen, macht es Sinn sich auf den Besuch einzustimmen. In dem Buch “Wie kommt die Kunst ins Museum” (Karl Rauch Verlag) erklären drei Insider, wie das, was wir im Museum sehen dort landet. Einer der Autoren ist der Kunsthistoriker Ondrej Chrobák, der unter anderem Kurator der Grafischen Sammlung der National Galerie Prag war. Interessant ist auch das Bilderbuch “Ein Museum nur für mich” (Prestel Verlag)  geeignet. Es erklärt spielerisch und sehr einfach den Unterschied zwischen einem Kunstmuseum, einem Naturhistorischen Museum oder einem Planetarium. Dazu gibt es ein paar Seiten, die man selbst gestalten kann.

Mehr kreative Bücher für kleine Künstler findet ihr hier.

Was will ich sehen?

Ab Kindergartenalter kann ein Kind mit ein bisschen Vorbereitung durchaus sagen, welche Art von Museum es sehen will: Technik, Bilder, Dinosaurier, Schiffe… Wer in der Großstadt lebt hat eher die Qual der Wahl und viele Möglichkeiten, das Kind für eines der vielen Museen zu begeistern. Familien die nicht so zentral wohnen sollten genauer planen, damit sich der Ausflug lohnt.

Je früher, desto besser

Erfahrungsgemäß beginnt am Wochenende ab 11 Uhr der Besucherstrom Fahrt aufzunehmen. Wenn ihr lange Wartezeiten an der Kasse und überfüllte Museen vermeiden wollt ist es also besser, möglichst früh zu starten. Bei vielen Ausstellungen kann man Eintrittskarten online bestellen, das erspart nerviges Anstehen.

Wie viel will ich sehen?

Auch wenn die Ausstellung noch so toll ist, die Aufnahmefähigkeit der Kinder ist begrenzt. Bei großen Museen lohnt es sich, den Besuch in zwei Etappen aufzuteilen und mit einer kleinen Pause im Museumscafé zu unterbrechen. Ein Highlight in der ersten Hälfte zu zeigen ist wichtig, um die werdenden Kunst- und Kulturfans gleich mal zu überraschen und zu begeistern. Ein zweites nach der Pause (“Wir gehen jetzt noch zum großen Dinosaurierskelett!”, “Ich zeige Dir ein Bild, das etwas ganz Besonderes zeigt und du musst raten was es ist!”) ist sinnvoll um sie bei der Stange zu halten.

Anfassen und ausprobieren

Viele Museen haben spezielle Kinderbereiche wo die kleinen Besucher mit Sachen experimentieren, Bilder malen oder sogar mit verschiedenen Materialien eigene Kunstwerke gestalten können. Manche Einrichtungen ermöglichen auch Workshops für Kinder zu den unterschiedlichsten Themen. Meist richtet sich dieses Angebot an Kinder ab sechs Jahren. Der Vorteil: Während die Jung-Künstler selbst kreativ tätig werden, können sich die Eltern in Ruhe die Ausstellung ansehen. Eine vorherige Anmeldung zu den Kinderworkshops ist fast immer nötig.

Das ist aber spannend!

Eine Schnitzeljagd durchs Museum, eine Kriminalgeschichte die sich rund um die Kunstwerke entspinnt, ein Rätsel, das sich nur durch genaues Angucken der Ausstellung lösen lässt…? Inzwischen bieten viele Museen Kindern ganz auf sie zugeschnittene Formate an, die den Besuch spannend machen. In der Regel werden Dinge wie Audioguides, Entdeckerkoffer, Kritzelbücher, Apps usw. kostenlos zur Verfügung gestellt.

Was siehst du, was ich nicht sehe?

Egal ob es um Altertümer, Dinosauerierknochen, Skultpuren oder Flugobjekte geht… jeder sieht etwas anderes in dem, was ausgestellt wird. Lasst eurer Fantasie während des Betrachtens freien Lauf. Es macht Spaß zusammen mit den Kindern zu spekulieren, was der Künstler sich bei einem Werk gedacht hat oder wie lange Forscher nach dem Skelett eines Dinosauriers graben mussten. Es ist nicht so wichtig, kunsthistorisch genau zu sein oder den Kindern zu viel zu erklären. Je mehr eigene Gedankenexperimente sie zu einem Exponat anstellen, je mehr Geschichten sie dazu erfinden, umso mehr wird ihre Kreativität gefördert.

Das sind die Regeln

Nichts anfassen, nicht herumrennen, nicht laut schreien, in den Ausstellungsräumen nicht essen und trinken – es gibt wenige Vorschriften für einen Museumsbesuch, doch die müssen eingehalten werden. Am besten besprecht ihr schon vor dem Besuch, was geht und was nicht geht.

Kunst muss nicht teuer sein!

In vielen Großstädten gibt es Museen, die sonntags nur einen Euro Eintritt kosten (München zum Beispiel), manche sind völlig kostenlos zu erkunden. In vielen Städten ist der Eintritt für Kinder bis 16 oder 18 Jahren frei, bei besonderen Ausstellungen zumindest verbilligt. Ein Familienticket zu einem reduzierten Preis wird ebenfalls von vielen Museen angeboten.

Was hat dir am besten gefallen?

Welches Flugmodell fandest du am außergewöhnlichsten? Welches Bild hat dich am meisten beeindruckt? Wenn zuhause über das Gesehene gesprochen wird, vielleicht auch das Lieblingsbild nachgemalt wird, bleibt der Besuch noch lange in guter Erinnerung. Die besten Voraussetzungen für das nächste Museumsabenteuer.

Die Kreativität von Kindern kann man nicht genug fördern – zum Beispiel mit Basteln. Was alles in einen Bastelkoffer gehört, könnt ihr hier nachlesen.

Bild: Aaina Sharma