Reisetipp: Auf die Kanarischen Inseln mit Kindern

Das richtige Ziel für alle, die sich nach Sonne sehnen: Die Kanaren sind für Familien mit Kindern das ideale Ganzjahresziel – es ist nur fünf Flugstunden entfernt, es gibt milde Temperaturen und traumhaft schöne Strände. Wir haben die besten Familien-Tipps für die Kanaren mit Kindern gesammelt …

Teneriffa – Für Familien mit kleinen Kindern ideal

Sie ist die größte der Kanareninseln und der Vulkan Teide mit 3.718 Metern Höhe ist die Hauptattraktion. Feine Sandstrände im Süden der Insel und ein großes Angebot an verschiedenen Freizeitaktionen machen Teneriffa zum idealen Familienreiseziel. Im Süden ist alles sehr auf Touristen zugeschnitten, allerdings gibt es hier auch die schönsten Strände. Im Norden findet man häufig den schwarzen Sand – auf jeden Fall etwas besonderes, aber er wird auch sehr heiß.

Unbedingt besuchen:

Der Teide Nationalpark liegt im Norden der Insel und wurde 2007 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt. Das Vulkangestein gibt einem den Eindruck als sei man mitten in einer Mondlandschaft gestrandet. Mit Seilbahnen kann man nach oben zum Vulkan Teide fahren und hat dabei einen wunderbaren Blick über die Insel und auch zu den schönen Nachbarinseln La Gomera, La Palma und Gran Canaria. Wer ein kleines Abenteuer sucht kann auf der Berghütte Altavista mitten im Vulkangebiet übernachten. Allerdings sollte man vorab reservieren, denn es gibt insgesamt nur 54 Schlafplätze. teide-nationalpark.de

Ebenfalls sehenswert:

Der Loro Parque gehört zum Pflichtprogramm für jeden Besucher der Insel. Es gibt hier nicht nur die größte Papageien-Sammlung, auf einer Fläche von 120.000 Quadratmetern bekommt man ein Paradies von tropischen Gärten und neuartigen Zoos zu sehen. Der Dschungel der Gorillas, die Tigerinsel und das Orchidearium sind ebenfalls sehenswert. Es gibt auch eine Show mit Delfinen und Seelöwen, die vielleicht nicht jedermanns Sache ist, beeindruckend jedoch ist die Welt der Pinguine, in die man bei eisigen Temperaturen Einblick nehmen kann. loroparque.com

Größter Fun-Faktor:

Sind größere Kinder mit dabei ist das Aqualand der “Place to be” was Fun und Action angeht (im Süden der Insel bei der Costa Adeje). Es gibt Wasserrutschen mit den vielversprechenden Namen Super-Slalom, Twister, Kamikaze, Anaconda, Crazy Race und für kleinere Besucher den Mini Park. aqualand.es/costa-adeje/

Special-Tipps:

Der schönste Strand ist der “Playa de las Teresitas”, der sogenannte Palmenstrand. Einen beeindruckenden Sonnenuntergang gibt es zusammen mit feinem Cafe con Leche und freiem Blick auf die Insel La Gomera im Café “Cappuccino Maria” in Puerto de Santiago (Calle La Hondura).

La Palma – Familienurlaub abseits des Massentourismus

Für viele ist sie die schönste Insel der Kanaren, auch weil sie die grünste ist. “La Isla Bonita” wird sie von den Einheimischen liebevoll genannt. Will man die Kanaren etwas abseits des Massentourismus erleben, ist La Palma die richtige Wahl. Auch wer gerne wandert findet hier viele schöne Touren und Möglichkeiten. Für einen klassischen Strandurlaub jedoch ist man auf Fuerteventura besser aufgehoben. Bei Ferien mit Kleinkindern bietet sich ein Ferienhaus oder eine Ferienwohnung an, die auf der Insel zahlreich und in unterschiedlichen Preiskategorien angeboten werden.

Unbedingt besuchen:

Der Tierpark Maroparque liegt nur wenige Minuten von Santa Cruz de la Palma. Hier werden einige vom Aussterben bedrohte Arten gehegt und gepflegt. Hauptattraktion sind die Albino-Kängurus, es gibt aber auch Affen, Stachelschweine, Leguane und zahlreiche Vogelarten zu sehen. maroparque.es

Ebenfalls sehenswert:

Eine der schönsten Wanderungen geht durch den Lorbeerwald Los Tilos. Sie ist ungefähr sechs Kilometer lang, im Besucherzentrum gibt es praktische Faltpläne zur Orientierung, denn das Ganze ist kinderfreundlich wie eine Schnitzeljagd angelegt. Man wandert durch ein grünes Blätterdach und am Wegesrand gibt es immer wieder Aufregendes zu entdecken.

Die besten Strände:

Selbst wenn La Palma nicht für Badeurlaub berühmt ist gibt es hier wunderschöne und auch familientaugliche Strände. Puerto de Tazacorte ist ein kleiner, idyllischer Fischerort – mit dunklem Lavasand-Strand. Es werden Liegestühle verliehen und in der “Taberna del Puerto” gibt es leckeres Essen. Von hier aus starten auch Bootstouren auf denen man – wenn man Glück hat –Wale oder Delfine zu sehen bekommt. Ganz im Süden liegt die Bucht “Charco de los Verdes” inmitten von Bananenplantagen. Aber Achtung: Hier ist die Brandung ziemlich stark und unberechenbar. Der Strand von Cancajos ist durch künstliche Wellenbrecher geschützt und für Kinder gut geeignet.

Special-Tipps:

Die Altstadt von Santa Cruz de la Palma mit ihren schönen Plätzen, kleinen Boutiquen und netten Cafés ist einen Ausflug wert. Hier gibt es auch eine Nachbildung von Kolumbus Schiff “Santa Maria” auf dem Kinder herumklettern können. Im kleinen Küstenort El Remo ist das Strandlokal Kiosko 7 Islas ein Garant für sehr gute Fischgerichte, die man fangfrisch auf der Terrasse genießen kann.

Fuerteventura – Perfekt für einen Strandurlaub mit Kindern

Wer einen Badeurlaub plant, ist hier genau richtig. Die Insel besticht durch karge Schönheit und kilometerlange weiße Sandstrände. Das heißt aber nicht, dass man zwei Wochen lang nur im Liegestuhl liegen muss oder Sandburgen baut. Fuerteventura, die zweitgrößte der kanarischen Inseln, hat mehr zu bieten.

Unbedingt besuchen:

Wie lebten die Inselbewohner im 19. Jahrhundert? Im kleinen Dorf Tefia im Nordosten der Insel gibt das Ecomuseo La Alcogida einen Einblick. Hier wurden für die Besucher sieben Bauernhöfe original restauriert. Sie zeigen in ihrer Bauweise und Austattung, wer darin früher gewohnt hat. Vom einfachen, simplen Bauernhaus bis zum zweistöckigen Herrenhaus bekommen die Besucher einen guten Einblick, wie die unterschiedlichen gesellschaftlichen Schichten gelebt haben. Außerdem kann man verschiedenen Kunsthandwerkern über die Schulter schauen, den Bäuerinnen beim Brotbacken zusehen und erleben, wie die von Tieren angetriebene Getreidemühle genau funktionierte. Das Museum hat Dienstag bis Samstag geöffnet.

Ebenfalls sehenswert:

Keine kanarische Insel ohne Tierpark. Auf Fuerteventura gibt es den Oasis Park in dem auf  800.000 Quadratmeter Papageien, Kängurus, Primaten, aber auch Elefanten, Giraffen und Seelöwen wohnen – ca. 3.000 Tiere insgesamt. Zur Anlage gehört auch ein großartiger botanischer Garten in dem als besondere Attraktion Kamelsafaris angeboten werden. Hier reitet man auf einem “Wüstenschiff” zu einem Aussichtspunkt hoch über dem Meer. Die Kosten sind im Eintrittspreis nicht inbegriffen (Erwachsene zahlen ca. 30 Euro, Kinder 8 Euro).
Im Park gibt es aber auch einige Kinderspielplätze und mehrere Restaurants. Ein Bustransfer pendelt alle zehn Minuten zwischen Botanischem Garten und Tierpark hin und her. Auf der Kinderfarm des Tierparks kommen die ganz Kleinen auf ihre Kosten. Hier lassen sich Ziegen, Ponys, Emus, Pferde, Schildkröten, Meerschweinchen und Kaninchen aus nächster Nähe betrachten und streicheln.

Special Tipps:

Die schönste Bucht liegt im Norden, die Playa de la Concha, sie ist ideal für einen Picknickausflug. Spannend wird es in der Piratenhöhle bei Ajuy, der Caleta Negra. Wer leckeren Fisch essen will, geht in El Cortillo ins Vaca Azul.

Gran Canaria – Action und Erholung mit Kids

Tourismus wird in Gran Canaria seit langem großgeschrieben, das hat gerade im Süden zu großen Hotelburgen geführt, die sich entlang der Küste aufreihen. Wer es etwas ursprünglicher haben will geht darum ins Landesinnere, fernab der Massen. Wer Gran Canaria “ganz” erleben will und nicht nur einen Badeurlaub plant, braucht in jedem Fall ein Auto. Manche Strecken sind allerdings für Kinder etwas anstrengend, denn es reiht sich Serpentine an Serpentine.

Die besten Strände:

Rund um Maspalomas ist es zwar voll (besonders in der Hauptsaison), doch hier gibt es auch die familienfreundlichsten Strände: Playa de los Amadores, Playa del Ingles und Playa del Maspalomas. Weißer Sand und sanfte Wellen garantieren Karibikfeeling und Kinder finden hier schnell neue Spielkameraden. Zwar wird immer wieder davon erzählt, man könne auf Gran Canaria einsame Strände finden, doch die liegen meist im Osten und sind wegen der Felsen, des starken Windes und der Brandung für einen Badeausflug mit Kindern leider völlig ungeeignet.

Unbedingt machen:

Gran Canarias bergiges Hinterland ist ideal für Wandertouren. Für Kinder perfekt und gut zu bewältigen ist eine Wanderung durch die Schlucht “Los Cernicalos” im Norden der Insel. Der Weg führt entlang eines klaren Bächleins mit schattigen Abschnitten und endet an einem zehn Meter hohen Wasserfall. Hier kann man ein schönes Picknick machen, bevor man den Rückweg antritt. Die Tour dauert einfach etwa eine Stunde.

Ebenfalls sehenswert:

Eine Bootstour buchen und Wale gucken gehört auf den Kanarischen Inseln, vor allem aber auf Gran Canaria, schon zum Pflichtprogramm. Immerhin kann man hier von den 79 Walarten die es weltweit gibt etwa 29 sehen – mit etwas Glück. Walewatching-Touren bietet zum Beispiel die Mannschaft der Spirit of the Sea an. Erwachsene zahlen etwa 27 Euro, Kinder bis zwölf Jahre 14 Euro.

Special-Tipps:

Kanarische Köstlichkeiten gibt es im Restaurant Bamira in San Agustin. Puerto de Mogan ist ein idyllischer Ort, der ein kleines bisschen an Venedig erinnert mit vielen Brücken, dem Hafen und den eng gebauten Häuschen. Hier gibt es Shoppingmöglichkeiten, nette Cafés und Restaurants.

Lanzarote – Frühjahr und Herbst sind die ideale Familien-Reisezeit 

Als erste Insel überhaupt, die von der UNESCO als Biosphärenreservat ausgewiesen wurde, hat Lanzarote einen besonderen Flair. Die Vulkanlandschaft am Küstenabschnitt Los Hervideros mit ins Meer gelaufener, erkalteter Lava in seltsamsten Formationen ist eindrucksvoll. Eine weitere Besonderheit sind die schwarzen Strände aus Vulkansand, die man keinesfalls barfuß betreten sollte, denn sie heizen sich stark auf. In den Sommermonaten kann es auf Lanzarote ziemlich heiß werden, weshalb eine Reise im Frühjahr oder im Herbst (gerade mit Kindern) ratsamer ist. Der Vorteil: Dann sind die Strände auch nicht mehr so voll.

Unbedingt besuchen:

Der Architekt und Künstler Césare Manrique begegnet einem überall auf Lanzarote. Er hat für die Insel einige der schönsten Orte geschaffen, unter anderem den Jardin de Cactus. Auf dem Gelände wachsen 450 unterschiedliche Kakteenarten aus fünf Kontinenten. Besonders schön ist der Garten am Morgen oder am Abend, denn dann ist es weniger heiß, das Licht ist am schönsten und Besucherströme die mit dem Kreuzfahrtschiff angereist sind noch nicht da oder schon wieder weg. Im dazugehörigen Restaurant gibt es vielfältige Gerichte, unter anderem auch einen Kaktus-Burger. cactlanzarote.com

Ebenfalls sehenswert:

Auf der Ökofarm Las Pardelas laufen Esel, Kühe, Schweine und Enten frei herum. In der Töpferei können Groß und Klein Vasen, Becher und Figuren formen – und anschließend mit nach Hause nehmen. Es gibt Eselreiten und einen Spielplatz. Im Naturpark hat Eigentümer Carlos Hernández mit seiner Frau einen wirklich gemütlichen Ort geschaffen. Hier kann man ganz entspannt alles kennen lernen, was es an Pflanzen und Tieren so gibt auf der Insel. Eine Ausstellung zeigt Lanzarote, wie es vor 30 Jahren ausgesehen hat – damals noch ganz ohne Touristen. Im Restaurant gibt es einfache Gerichte und es steht vieles auf der Speisekarte, was auch Kindern schmeckt. Der Ökopark ist täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. pardelas-park.com

Die besten Strände:

Die geschützten Strände von Puerto del Carmen und Playa Blanca sind für Familien zum Baden besonders gut geeignet, weil es dort weder hohe Wellen noch Strömungen gibt. Costa Teguise ist wegen starker Winde und hoher Wellen für kleinere Kinder nur an der Playa del Jablillo zu empfehlen. Die Playa de Famara sollten Eltern wegen des stürmischen Meeres und gefährlicher, unberechenbarer Strömungen unbedingt meiden.

Special-Tipps:

Der Nationalpark Timanfaya ist eine tolle Gelegenheit Vulkanlandschaften kennen zu lernen. Hier gibt es in geführten Touren bizarre Mondlandschaften und dampfende Geysire zu bestaunen. Wem die Strände an den Touristenzentren zu voll sind, der kann mit der Fähre zur kleinen Nachbarinsel La Graciosa “fliehen”. Die autofreie Insel hat wunderschöne und ruhige Sandstrände und Badebuchten wie Playa de la Cocina und Playa Francesa.

Ihr wollt lieber an die Ostsee? Annelie von Ahoi hat uns dafür die besten Insidertipps gegeben.

Bilder: Nadezhda1906/istockphoto; Oleksangrzegorz/istockphoto; Alija/Istockphoto; unsplash (4)