Homestory: So lebt Innenarchitektin Amélie Colombet mit ihrer Familie in Paris

Amélie Colombet ist Innenarchitektin und lebt in Paris. Ihre eigenen vier Wände hat sie für sich und die Familie fantasievoll und mit Mut zur Farbe gestaltet.

Wir stellten euch bereits viele farbenfrohe Wohnungen vor, wie etwa die von Julia Ballmaier und ihrer Familie.  Diesmal geht es nach Paris zu Amélie Colombet. Sie ist Gründerin der Architekturagentur „Inhale“ und lebt mit ihrer Familie in einer 85 Quadratmeter großen Wohnung mit atemberaubendem Blick über Paris. Obwohl Amélie passionierte Innenarchitektin ist, wirkt die Wohnung, die sie mit ihrem Mann, dem vierjährigen Sohn Auguste und Hund Jack teilt, alles andere als übermäßig durchdesignt. Mit einfachen Accessoires hat sie ihr Zuhause in eine charmante, warme und freundliche Kulisse für ihr tägliches Leben verwandelt.

Homestory Paris

„Meine oberste Priorität war es, in einem alten Gebäude mit Holzböden und hohen Decken zu leben“, erklärt sie. Die Möbel in der Wohnung sind antik und haben sich im Laufe der Zeit angesammelt. Es ist eine gemütliche Umgebung mit vielen Farbtupfern. Dunklere Farben für die Korridore, helle Farben für die Räume. Farbtöne wie Tiefschwarzund Kakigrün mischt sie mit verschiedenen Materialien – etwas, das sie von ihrer Mutter geerbt hat. Amélie ist in einer Familie von Ästheten aufgewachsen, die sich sehr für Kunst und Kunsthandwerk interessierten. Von schönen Stücken war sie seit ihrer Kindheit umgeben. Amélie besitzt ein gutes Gespür für Räume und deren Flair.

„Wie auch immer ein Raum ist, du musst ihn genießen und darfst nicht versuchen, ihn zu etwas zu machen, das er nicht ist“, sagt sie. „Wir leben in einer kleinen Wohnung. Aber ich spiele nicht mit Minimalismus, um sie größer zu machen.“ Stattdessen schuf sie im ganzen Haus Highlights, zum Beispiel eine von einer Landschaft inspirierte Wandverkleidung in ihrem Wohnzimmer, und setzte überall lebendige Farben ein.

Farbkontraste für mehr Tiefe

„Als wir in die Wohnung zogen, waren alle Wände in Cremetönen gestrichen. Die Wohnung hatte keinen Charme, aber eine unglaubliche Helligkeit und einen herrlichen Blick auf die Dächer von Paris. Ich wollte gerne zwei Atmosphären kreieren: eine helle und eine dunkle. Dieses tiefe Blauschwarz ist letztlich eine sehr klare Farbe und schafft einen interessanten Kontrast zwischen dem Eingangsbereich und dem lichtdurchfluteten Wohnzimmer“, erklärt Amélie.

Im Flur entschied sie sich für eine grüne Tapete, die wie ein Stoff aussieht und einem Kunden vermutlich schwer zu verkaufen gewesen wäre. Doch das Ergebnis ist großartig. „Man muss sich nur trauen!“ Augustes Schlafzimmer wurde exklusiv von ihr gestaltet. Die Hauptmotivation war es, den kleinen Jungen darin träumen zu lassen. „Für Augustes Zimmer habe ich ein Hochbett mit Gittern entworfen, das die Tiere und die Bäume des Waldes auf der Tapete im Zaum hält“, erklärt Amélie.

Ein Raum mit Platz für Fantasie. Der Rest der Wohnung ist eine fröhliche Mischung aus Objekten, die ihr lieb und teuer sind: Keramik, Werke junger Künstler, geerbte Stücke, Art-déco-Objekte und Blumen. Eine Wohnung, die lebt und sich bewegt. Und darauf kommt es an.

Fotos: Anne-Catherine Scoffoni