Caravaning mit Kindern – Hilfreiche Tipps & Tricks

Ferien im Wohnwagen oder Wohnmobil werden immer beliebter. Gerade erlebt das Vanlife einen regelrechten Boom. Für Familien ist das Reisen angenehm, denn man hat alles dabei und ist trotzdem flexibler als im Pauschalurlaub. Ob die Auszeit auf Campingplatz und Co. tatsächlich das Richtige für euch ist, lässt sich schnell herausfinden. Wir haben einige Tipps fürs Caravaning mit Kindern.

Wohnwagen oder Wohnmobil? Was sind die Vor- und Nachteile?

Vor- und Nachteile vom Urlaub im Wohnwagen:

Welches Fahrzeug ihr für euren Urlaub wählt, sollte gut überlegt sein und richtet sich danach, wie ihr eure Ferien gestalten möchtet. Wer ein festes Ziel vor Augen hat und dort länger bleiben will, für den ist ein Wohnwagen eine gute Alternative, denn der lässt sich abkoppeln und ihr habt dadurch die Flexibilität Ausflüge etc. mit eurem eigenen Auto zu machen.

Mobil und flexibel vor Ort mit dem Auto

Vor allem wenn unterschiedliche Interessen der kleinen Familienreisegruppe unter einen Hut gebracht werden sollen, ist das eigene Auto hilfreich. So können die (größeren) Kids auch einmal in der Ferienbetreuung am Campingplatz bleiben, während die Eltern zum Sightseeing aufbrechen.

Kleine Kinder finden es zudem toll, wenn sie auch im Urlaub nicht ständig umziehen müssen und eine einigermaßen gewohnte Umgebung um sich haben. Außerdem bietet der Wohnwagen genug Raum, dass bei den Kleinsten vielleicht sogar das eigene Reisebett mitgenommen werden kann.

Viele Wohnwagen haben Sitzbänke zum Ausklappen, die sich in die entsprechenden Betten umwandeln lassen. Das ist auf Dauer relativ nervig, denn tägliches Umbauen und Aufräumen ist gefragt. Bevor ihr tatsächlich in ein rollendes Urlaubsdomizil investiert, solltet ihr ein paar Jahre weiterdenken: Haben wir im Wohnwagen genug Schlafplätze für die Kinder? Ist der Grundriss für unsere Familie auch längerfristig tauglich?

Für Stadtbewohner kann ein Wohnwagen auch zu einer cleveren Alternative zum Wochenendhäuschen werden. Ein Dauerstellplatz auf einem schönen Campinggelände in der Nähe des Wohnortes, bietet eine kleine Flucht vom Alltag und beschert der Familie entspannte Auszeiten.

Achtung: Für einen Wohnwagen braucht ihr einen Anhängerführerschein falls er zusammen mit dem Auto 3,5 Tonnen Gewicht überschreitet. Auch ein Fahrsicherheitstraining ist ratsam (wird zum Beispiel vom ADAC angeboten), denn mit einem Anhänger unterwegs zu sein ist für Ungeübte eine Herausforderung. Und schließlich will man ja, dass die Familie sicher am Urlaubsort ankommt.

Wer Ferien im Wohnwagen erst einmal testen will: Es gibt viele Campingplätze die verschiedene “Mobilheime” vermieten. Das ist nicht ganz dasselbe, aber immerhin weiß man nach so einem Aufenthalt gleich, ob diese Art von Urlaub generell in Frage kommt oder nicht.

Caravaning mit Kindern
Die große Freiheit: Vor allem Kinder genießen den Urlaub im fahrenden kleinen Zuhause.

Vor- und Nachteile vom Urlaub im Wohnmobil:

Die Flexibilität ist unschlagbar. Wer eine richtige Urlaubstour mit verschiedenen Standorten plant, ist mit einem Wohnmobil gut beraten. Das Schöne: Man kann auch einfach mal spontan in einem unberührten Stück Natur übernachten (Achtung: Das ist nicht überall erlaubt!), ohne auf den eigenen Schlafkomfort verzichten zu müssen.

Wichtig ist, wie beim Wohnwagen, natürlich auch hier die Größe des Wohnmobils. Ein Grundriss bei dem die ganze Familie locker untergebracht werden kann, sollte schon sein. Außerdem wichtig: Wie sind die Schlafplätze verteilt und sind die für die kleineren Kinder sicher, also befinden sie sich im unteren Teil des Fahrzeugs und nicht im Alkoven?

Bedingungen vor Ort beachten

Entscheidet man sich für ein richtig großes Caravanmodell, sollte man überdenken, welche Urlaubsziele die Familie in der Regel ansteuert. Bei einem Faible für Passstraßen und in pittoresken italienischen Küstenstädtchen wird’s ganz schön eng. Auch auf kleineren Campingplätzen gerät man mit einem großen Reisemobil beim Rangieren schnell ins Schwitzen.

Vor dem Kauf ist anzuraten, sich eines der gewünschten Modelle mal für einen Kurzurlaub zu mieten. Dann sieht man schnell, wie man mit dem Gefährt zurecht kommt und ob es den Anforderungen der Familie entspricht.

Zusätzlichen Raum schaffen

Ein Vorzelt ist bei jedem Caravan toll um das Leben draußen auch bei Sonnenschein genießen zu können. Diese gibt es oft maßgeschneidert für das jeweilige Modell. Sinnvoll ist bei längeren Urlauben auch zusätzlich ein kleines Zelt mitzunehmen, das bei Bedarf neben dem Camper aufgebaut werden kann. Dort lassen sich bequem sperrige Dinge unterbringen, die man nicht bei jedem kleinen Ausflug wieder einpacken will.

Reisemobile nicht zu kurzfristig buchen

Wie gesagt: Es muss ja nicht gleich das eigene Wohnmobil sein. Caravans lassen sich auch gut für einen bestimmten Zeitraum mieten. Anbieter gibt es viele.

Buchen sollte man die Wohnmobile immer mit Vorlauf, besonders in Ferienzeiten, wo die Nachfrage sehr hoch ist. Am besten führt man sein mobiles Urlaubsdomizil ein, zwei Tage vor der Abfahrt in die Familie ein. Dann bleibt genug Zeit um alles zu Verstauen (Wichtiges immer griffbereit haben!) und ein paar Übungsrunden im Verkehr, um sich mit den Ausmaßen etwas vertraut zu machen. Denn nichts ist schlimmer als ein genervtes Elternteil, das auf der Autobahn denkt es sitzt immer noch im PS-starken SUV und zu einem riskanten Überholmanöver ansetzt, oder sich beim Rangieren auf einer kleineren Straße hoffnungslos verkantet.

Caravaning mit Kindern
Auf dem Campingplatz schließen Kinder schnell Freundschaften.

Längere Fahrzeiten einplanen

Damit wären wir auch gleich beim Thema: Das Reisen im Wohnmobil oder im Wohnwagen dauert natürlich länger, denn die Geschwindigkeit ist gemütlicher. Die Route sollte also am besten in Abschnitte aufgeteilt werden, damit die Kinder (und man selbst) nicht die Geduld verlieren. Nach einigen Stunden Gezockel auf der Autobahn wollen die Kleinen sich austoben und nicht das zehnte Hörspiel hören. Stellplätze für den Camper findet man entlang der Strecke immer – und vielleicht entdeckt man auch etwas Schönes, wo man spontan ein paar Tage bleiben will.

Ungewöhnliche Orte ansteuern

Es muss übrigens nicht immer der klassische Campingplatz sein. Eine gute Alternative bietet das Konzept “Landvergnügen”. Hier kann man auf ausgewählten Bauernhöfen in Deutschland kostenlos für eine Nacht mit seinem Camper oder Wohnwagen stehen. Meist gibt es sogar Strom und Wasser.

Für die Kinder ist es ein großer Spaß, denn sie können mit etwas Glück zusehen wenn die Tiere gefüttert und versorgt werden oder sogar dabei mithelfen und haben zudem jede Menge Platz zum Spielen. Oft gibt es auch einen Hofladen, wo man frische Milch, Eier oder leckere selbstgemachte Spezialitäten direkt vom Erzeuger einkaufen kann.

Schlafen in freier Wildbahn

Freiheit! Die ist mit Camper und Co. schier grenzenlos, denn ihr könnt ohne Probleme dort bleiben, wo ihr es schön findet. Das kann an einem einsamen See sein, an einem Fluß, in einem Wald… Die Kinder werden die Abenteuerferien lieben, denn sie können sich in der Natur so richtig schön austoben und sich abends dann in ein gemütliches Bett kuscheln. Dabei solltet ihr darauf achten, ob das “wilde” Campen erlaubt ist. In Gebieten wo Waldbrandgefahr herrscht, kann das unerlaubte Parken im Grünen schnell sehr teuer werden.

Trotzdem ist es gut immer wieder einmal einen Campingplatz anzusteuern. Nicht nur weil Wasser nachgefüllt und die Campingtoilette geleert werden muss. Gerade die Kids können auf dem Campingplatz schnell Spielfreunde finden. Außerdem ist eine warme Dusche und ein wenig Komfort nicht zu verachten. Die Abwechslung macht es.

Anfänger willkommen

Keine Angst wenn bei euch als Campinganfänger nicht sofort alles klappt. Sollte einmal etwas schiefgehen, helfen die neuen Nachbarn oder auch der Campingplatzbetreiber meist ohne Probleme.

Die ersten Ferientage in Wohnwagen oder Wohnmobil sollte man eher ruhig angehen lassen: erst einmal ankommen, sich einen Überblick über den Campingplatz verschaffen, ein paar neue Leute kennen lernen, ein Gefühl für das ungewohnte Leben bekommen… So kann der Urlaub entspannt losgehen.

Wie und nach welchen Kriterien ihr einen Campingplatz auswählt findet ihr hier.

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Was muss mit in den Wohnwagen und das Reisemobil?

Der Vorteil bei Reisen mit dem Wohnmobil oder einem Wohnwagen: Man kann vieles mitnehmen, worauf man bei einer Flugreise verzichten muss. Camper und Wohnwagen werden so schnell zu einem zweiten kleinen Zuhause. Und vor allem kleinere Kinder genießen es, ihre gewohnten Spielsachen dabei zu haben. Doch auch wenn vieles mit kann, ihr solltet versuchen den Ballast klein zu halten. Viele Dinge hat man zwar dabei, braucht sie aber dann doch nie.

Eine ausführliche Packliste fürs Campen findet ihr hier.

Was ihr für den Camper speziell noch mitnehmen solltet:

Weitere praktische Dinge für die Campingausstattung findet ihr hier.

Was macht Urlaub in Wohnwagen und Wohnmobil so besonders?

Natürlich muss man auch ein wenig dafür geschaffen sein, Ferien im Wohnwagen oder im Wohnmobil toll zu finden. Es ist alles enger, oft weit entfernt von Perfektion und nicht jeder ist ein Freund von sanitären Anlagen, die man mit vielen anderen Menschen benutzen soll. Doch der komplette Break zum Leben, wie man es zuhause führt, hat durchaus seinen Reiz und birgt eine Menge Potenzial für eine echte Auszeit.

Die meisten Kinder lieben Campen, egal ob in Zelt, Wohnwagen oder Wohnmobil, denn für sie ist es ein Abenteuer. Außerdem können sie sich auf den Campingplätzen ab einem gewissen Alter frei bewegen und genießen genau das in vollen Zügen. Freunde finden sie sowieso schnell, vor allem wenn man einen familientauglichen Campingplatz für den Urlaub wählt, wo man viele Gleichgesinnte trifft.

Übrigens: Wenn ihr noch Rezepte für die Campingküche braucht findet ihr hier jede Menge Inspirationen zum Nachkochen.

Bilder: Gettyimages, unsplash