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Stieglitz macht Mädchenmode – Gründerin Pien über den Mini Me Trend

Bunte Muster, wilde Farben – 2014 rief Pien Stieglitz ihr eigenes Label ins Leben. Bei seinen Kollektionen lässt sich die niederländische Marke besonders von Reisen und fremden Ländern inspirieren. Nun launchte Stieglitz erstmals eine Kollektion für Kinder. Wir sprachen mit Gründerin Pien über den Prozess der Ideenfindung und die Entwicklung des Mini Me Trends.

 

Labelgründerin Pien Stieglitz

Wie kamst du auf die Idee vom eigenen Label?

Ich wollte eine bunte Welt schaffen, in der sich Frauen stark und selbstbewusst fühlen. Das Ganze konnte ich durch Mode ausdrücken. Zum damaligen Zeitpunkt konnte ich Kleidung, die ich für mich selbst suchte nicht wirklich finden. Alles war so eintönig – sowohl in Sachen Farbe als auch im Stil. Fast jeder folgt einem Trend, kaum kreiert etwas eigenes. Ich wollte auffallen, einzigartig sein, ich selbst sein. Also folge ich mit “Stieglitz” keinen Trends, sondern ließ mich von der Welt mit all ihrer bunten Vielfalt inspirieren. Unsere Entwürfe sind von dem Land oder Kultur beeinflusst, auf der die jeweilige Kollektion basiert. So ist jede Kollektion und jeder Druck einzigartig, nicht trendorientiert und nicht kopierbar. Durch meine Designs kann ich mich ausdrücken und hoffe, auch Frauen, die Stieglitz selbst tragen.

Welche Werte und Qualitäten stehen hinter der Marke?

Stieglitz soll Frauen ermutigen, stark und selbstständig zu sein. Macht. Eine Marke, die die Einzigartigkeit, Individualität und Stärke jeder Frau reflektiert. Stieglitz ist mehr als Mode, es ist eher eine Art “State of Mind”. Es gibt so viele Möglichkeiten, unsere Weiblichkeit und Stärke nach außen zu tragen. Mode ist ein Teil davon. Die Stieglitz-Frau ist quasi selbstbewusst, stolz, eigenwillig, stark, anders – Freiheit ist ihr besonders wichtig. Mit meinen Kollektionen versuche ich zu inspirieren und diese Eigenschaften bei den Frauen herauszukitzeln.

Stieglitz Kids, Mädchenkollektion

Erzähl uns mehr über die aktuelle Kinderkollektion!

Ich hatte schon länger mit der Idee gespielt, eine Kinderkollektion auf den Markt zu bringen. Wir stellten fest, dass es eine hohe Nachfrage bei einer jüngeren Zielgruppe nach unserer Marke gab.  Bei Mädchen, die selbst noch nicht ganz in die Frauenkollektion passten. Für diese Linie haben wir zunächst einige unserer Lieblingslooks genommen und daraus eine Mini-me-Version erstellt. Die Linie ist für Kinder im Alter von 8 bis 14 Jahren – für ein Alter, in dem Mädchen anfangen, ihren eigenen Stil zu entwickeln, anstatt das zu tragen, was die Eltern vorsetzen. Sie entwickeln schnell ein eigenes Bewusstsein für Mode und Trends und identifizieren sich mit bestimmten Stilen oder Ikonen.

Stieglitz Kids, Mädchenkollektion

Wie erklärst du dir den Mini Me Trend?

In den letzten Jahren hat sich Kindermode weiterentwickelt – weg von der reinen Funktionalität und hin zum Modestatement. Mütter kleiden ihre Kinder stilbewusster als je zuvor. Und Kinder, besonders zwischen 8 und 10 Jahren sind zunehmend modebewusst und neugierig auf Kleidung. Ich denke Social Media – insbesondere Instagram – hat diese Entwicklung vorangetrieben. Es sind heute nicht nur Erwachsene, sondern auch junge Mädchen bekannte Influencer. Mir erschloss sich eine ganz neue Wel, als ich mit der Recherche für eine Kinderkollektion begann. Mini-Me ist ein riesiger Trend, der nur auf weiterwachsen wird.

Stieglitz Kids, Mädchenkollektion

Wie nachhaltig sind deine Kollektionen?

Unsere Kleidung wird in Polen, Bulgarien, Griechenland und Indien produziert. Wir arbeiten eng mit Familienunternehmen in diesen Ländern zusammen, um höchste Standards und eine faire Produktion zu gewährleisten. Wir arbeiten kontinuierlich daran, nachhaltigere Abläufe in unserem Unternehmen umzusetzen – von der Produktion bis hin zur Verpackun. So haben wir beispielsweise seit letztem Jahr mehr Bio-Baumwolle in unseren Kollektionen verwendet und unser Verpackungsmaterial auf biologisch abbaubare Taschen von “betterpacking” umgestellt.

Stieglitz Kids, Mädchenkollektion

Du verwendest viele Prints in deinen Kollektionen. Woher nimmst du die Inspiration?

Jede Kollektion ist von einem Land, einer Kultur oder einem Stamm inspiriert. In den letzten fünf Jahren reiste ich sehr viel und ließ mich von Kuba, Japan, Marokko, Indien, Griechenland und vielen anderen Orten inspirieren. Mit den Kollektionen bauen wir uns eine eigene Stieglitz-Welt auf. Wenn ich an ein Land denke, sehe ich sofort Farben und Drucke. Dann beginne ich zu recherchieren, in Bücher und das Land einzutauchen, das meine nächste Kollektion inspiriert. Die Welt mit all ihren Wundern bleibt weiterhin die Hauptquelle meiner Kreativität.

Was verbindest du persönlich mit der Stadt Seoul?

Für unsere AW19-Kollektion wollten wir eine Welt voller wilder Fantasien schaffen, in der alles möglich ist. Ich dachte dabei direkt an Nord-Ost-Asien. Mein Fokus fiel auf Süd-Korea. Seoul ist eine faszinierende 24-Stunden-Stadt, in der jede Ecke der Straße ihre eigene Geschichte hat. Von der futuristischen Architektur und riesige Einkaufszentren, die die neuesten Trends darstellen über Karaoke-Bars, bis hin zu Tempeln, die Jahrhunderte alt sind. Diese Stadt hat alles. Bei einem Spaziergang durch “Bukchon Hanok” war ich direkt vom Gyeongbokgung Palast begeistert und aß so viel Kimchi, wie ich nur konnte. Ich liebe die beleuchteten Bar und Schilder der Geschäften in Itaewon. Alles zusammen inspirierte  die Designs für diese Kollektion.

Vielen Dank für das Gespräch!

Alle Bilder: PR